Der Mechaniker muss sich immer vergewissern, dass die ein- oder auszubauenden Komponenten in einem einwandfreien Zustand sind. Aus Gewohnheit schüttelt man leicht das Ersatzteil, um zu prüfen, dass keine Kleinteile locker sind. In den meisten Fällen liegt auch wirklich ein Fehler vor. Das Kühlmittel-Thermostat gilt jedoch als Ausnahmefall.

Der Grund hierfür ist simpel: Beim Thermostat ist ein Belüftungsventil am Thermostatteller verbaut, welches mögliche Lufteinschlüsse nach der Montage entweichen lässt. Dieses Ventil ist nicht immer am selben Ort auffindbar. Zwei Beispiele zeigen dies:

Das Kugelventil verhindert, dass sich eine isolierende Luftblase bildet, was letztlich zur Überhitzung des Motors führen kann. Bei laufendem Motor wird das Entlüftungsventil durch den Kühlmittelfluss geschlossen, sodass kein Rasselgeräusch mehr zu hören ist.

Die Antwort ist einfach: Auf keinen Fall. Drei Gründe sprechen dagegen.

1. Dichtpasten beinhalten in der Regel mineralische oder synthetische Ölbestandteile. Kommen die mit der eigentlichen Thermostat-Dichtung in Kontakt, quillt sie auf und wird so zerstört.

2. Die Thermostat-Dichtungsnut und die Abmessungen der Dichtung sind exakt aufeinander abgestimmt. Das zusätzliche Auftragen einer Paste führt dazu, dass das Volumen der Gummidichtung nicht mehr genügt. Ironischerweise verhindert sie somit eine komplette Abdichtung des Thermostats.

3. Die Dichtpaste könnte unter Umständen in den Kühlmittelkreislauf gelangen und eine Verstopfung auslösen. Dadurch schliesst es nicht mehr richtig und das Risiko einer Überhitzung steigt.

Wichtig: Bevor Sie das Thermostat ersetzen, sollte der Kühlmittelkreislauf sorgfältig entlüftet werden.