Vor vielen, vielen Jahren war es einfach: Man musste sich keine Gedanken um das richtige Motoröl machen, weil dasselbe Öl für nahezu alle Autos geeignet war. Das ist heute ganz anders. Oliver Kuhn, stellvertretender Leiter des Öllabors bei LIQUI MOLY, erklärt, warum es kein Universalmotoröl mehr gibt.
Früher war es fast schon egal, welches Öl man in den Motor füllte: Es gab kaum unterschiedliche Ölsorten und das Auto vertrug beinahe alles. Später kamen mehr Ölsorten hinzu, aber da boten die unterschiedlichen Viskositäten wie 10W-40 oder 15W-40 immerhin noch Orientierung. Damit wird bezeichnet, wie dick- oder dünnflüssig das Öl in kaltem und heißem Zustand ist. Aber heute sei die Viskosität nur noch eine von vielen wichtigen Eigenschaften und helfe bei der Suche nach dem richtigen Öl kaum weiter, so Oliver Kuhn.
Entscheidend sind heute Industrienormen fürs Motoröl wie zum Beispiel vom europäischen Autoherstellerverband ACEA oder vom American Petroleum Institute (API). Darüber hinaus haben vor allem europäische Autohersteller eigene Ölspezifikationen entwickelt. „Insgesamt gibt es derzeit mehr als 50 Spezifikationen für Motoröl“, erklärt Oliver Kuhn.